16. Jänner 1995
Start von "Ö3 NEU": Ö3 präsentiert sich in neuem,
modernem Outfit und wappnet sich so für die kommende Konkurrenz.
Die Ö3-Reform erfasst folgende neue Sendeflächen: Der neue "Ö3-Wecker",
"Ö3-Heute", "Club Ö3" und der neue "Treffpunkt
Ö3". Inhaltlich orientiert sich "Ö3 NEU" verstärkt
an den Hörerbedürfnissen und bemüht sich noch mehr um nutzbringende
Information und aktuelles Service.
16. Jänner 1995
FM4 geht um 19:00 Uhr on air (bis Februar 2000 als Frequency Sharing mit
Blue Danube Radio).
22. Februar 1995
Die Hörer- und Sehervertretung wendet sich anlässlich ihrer
Plenarsitzung in Eisenstadt mit einer Resolution zum Thema Ankündigungsabgaben
an die Öffentlichkeit und kritisiert das uneinheitliche Vorgehen
der Bundesländer bei der Ankündigungsabgabe und die nicht transparente
Belastung des Programmentgelts mit Steuern und Abgaben.
6. März 1995
Start des neuen Programmschemas für Hörfunk und Fernsehen. Das
neue Programmschema Fernsehen wurde nach vier Grundsätzen erarbeitet,
die dem ORF durch die Konkurrenzsituation zwingend vorgegeben sind: Österreich,
Jugend, 24-Stunden-Programm und Vertikalprogrammierung. Die neuen Schemaänderungen
im Radio sind vom Gedanken getragen, die schwierige Aufgabe der Abstimmung
von vier bis sechs verschiedenen ORF-Radioprogrammen (je nach Region)
bestmöglich zu erfüllen. Die Radioprogramme sollen einander
marktgerecht ergänzen und nicht konkurrenzieren.
13. und 14. März 1995
Koproduktionstagung von ORF, ZDF und SRG in Mainz.
April 1995
Anfang April wird die vormittägliche Sendung "Aus dem Land - Für
das Land" des Landesstudios Kärnten zum 5.000. Mal ausgestrahlt.
15.000 Wortbeiträge (1.000 Sendestunden) hat Helmut Wulz als verantwortlicher
Redakteur mit seinen MitarbeiterInnen in den letzten 20 Jahren erstellt.
50.000 Kärntnerinnen und Kärntner hören täglich zu.
Radio Österreich International (RÖI) ist mit seinem englischen
Programm auf dem Kanal von World Radio Network über ASTRA 1B in Europa
und über Galaxy 5 in Nordamerika zu empfangen. Regionale und nationale
Kabelnetze in den USA übernehmen den "Report from Austria", der auch
ins Internet-RealAudio-System eingespeist wird.
26. April 1995
Der ORF veranstaltet aus Anlass des 50. Geburtstages der Zweiten Republik
am Wiener Heldenplatz das "Fest der Freiheit". Rund 1,2 Millionen Österreicherinnen
und Österreicher nehmen an diesem Großereignis via Bildschirm
teil. Karlheinz Böhm und Barbara Stöckl führen die 50.000
BesucherInnen des Heldenplatzes durch diesen auch international viel beachteten
Abend. Sogar die beliebteste Morgensendung des amerikanischen Fernsehsenders
ABC, "Good Morning America", widmet dem Event einen Beitrag.
27. April 1995
Die Fernseharchivleiter des ORF (Dr. Peter Dusek), des deutschen Südwestfunks
(Wolfgang Dehn) und des Süddeutschen Rundfunks (Konrad Bonkosch)
nehmen die Online-Verbindung zwischen Wien, Baden-Baden und Stuttgart
in Betrieb. Der gegenseitige direkte Zugriff auf die Datenbanken des ORF-Archivs,
FARAO, und des SDR/SWF-Archivs, FESAD, erlaubt es Programmplanern und
-machern der drei Fernsehanstalten, aktuell und kontinuierlich das elektronische
Informationspotential der Archive effektiv und wirtschaftlich optimal
zu nutzen. Die Programmbestände, in den Archiven seit mehr als 40
Jahren dokumentiert und archiviert, sind so mittels digitaler Vernetzung
verfügbar.
August 1995
ORF-Generalintendant Gerhard Zeiler und Josef Sindelka, Generaldirektor
der Post- und Telegraphenverwaltung, unterzeichnen eine Kooperationsvereinbarung
mit dem Ziel einer engen Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Erprobung
interaktiver Breitbandkommunikation (Multimedia-Dienste) und bei der Feststellung
der Kundenakzeptanz. Gestartet wird diese Kooperation zwischen ORF und
Post mit Pilotprojekten in Ballungsräumen, wobei die Partner bestrebt
sind, die heimische Industrie und Wirtschaft für die Mitarbeit an
diesem Projekt zu gewinnen. Erprobt werden sollen neue Technologien über
Telefonleitungen (ADSL - Asymetric Digital Subscriber Line-Technik) und
Kabelsysteme (Koaxial oder Glasfaserkabel). Der ORF wird im Zuge dieser
Kooperation auch die Funktion eines Inhalteanbieters ausüben, die
Post wird ihr Breitbandverteilernetz für die geplanten Multimedia-Dienste
zur Verfügung stellen.
Der ORF und die Deutsche Welle (DW) unterzeichnen einen Kooperationsvertrag.
Die Sendungen von ORF auf 3sat werden künftig von der DW in ihrem
aktuellen Auslandsfernsehen via Satellit, DW-tv, ausgestrahlt und somit
einem weltweiten Fernsehpublikum zugänglich gemacht. In einer ersten
Phase liefert der ORF Programme zu, die für 3sat produziert werden.
Diese sind über DW-tv in Nord-, Mittel- und Südamerika sowie
in Nahost und Nordafrika und im Herbst 1995 auch in Asien, Australien,
Neuseeland und Afrika zu sehen. Den Start macht Anfang Juli die Sendung
"Bilder aus Österreich" des Landesstudios Oberösterreich. Weiters
ist das österreichische 3sat-Reisemagazin "Stadt-Land-Österreich"
zu empfangen.
Der ORF und das Bundesministerium für Unterricht einigen sich in
Absprache mit dem Verband Österreichischer Film- und Videoproduzenten
auf ein neues Abkommen zur Förderung der Wissenschaftsfilme im Fernsehen.
Der ORF und das Bundesministerium für Unterricht werden den österreichischen
Filmproduzenten weiterhin gemeinsam Aufträge erteilen. Dabei tritt
das Ministerium seine kommerziellen Rechte an die Filmproduzenten ab,
wodurch Dokumentationen entstehen, bei denen der ORF und die Filmproduzenten
je zur Hälfte beteiligt sind. Die Filmthemen werden so ausgewählt,
dass sie sowohl für das Fernsehprogramm des ORF als auch für
den Schulunterricht geeignet sind.
Der weltweit größte TV-Nachrichtensender CNN International
trifft mit dem Wetterpanorama-Hersteller Feratel eine Vereinbarung, nach
der CNN International im Rahmen der Hotelpromotion dreimal pro Woche Panoramabilder
ausgewählter österreichischer Orte ausstrahlt. Das von Feratel
erfundene "Live-Wetterpanorama", das das ORF-Landesstudio Salzburg für
den ORF und für 3sat seit Jahren täglich mit großem Erfolg
sendet, eröffnet dem österreichischen Fremdenverkehr große
Chancen am Tourismusmarkt: CNN International erreicht als größter
Nachrichtensender der Welt täglich 250 Millionen Seher in 210 Ländern.
Darüber hinaus werden die Panoramabilder via CNN auch in 600.000
Hotelzimmern und 90 Flughafen-VIP-Lounges zum Standardprogramm gehören.
17. bis 27. August 1995
Die ORF-Technik setzt für die Übertragung der Schwimm-Europameisterschaft
aus Wien neue und innovative Kamerasysteme ein, die Aufnahmen aus der
Luft, am und unter Wasser an 24 TV-Stationen in ganz Europa liefern. Insgesamt
sind an den vier Wettkampfstätten 20 Kameras im Einsatz.
24. bis 26. August 1995
Der ORF veranstaltet mit der Vereinigung Österreichischer Industrieller
und dem Österreichischen Forschungszentrum Seibersdorf im Rahmen
des traditionsreichen "Europäischen Forums Alpbach" die "Alpbacher
Technologiegespräche 1995". Zentrales Thema dieser hochkarätig
besetzten und international vielbeachteten Veranstaltung ist "Netzwerke
- Grenzen, Grenzgebiete, Synergien". Es schließt inhaltlich an die
"Alpbacher Technologiegespräche" des Vorjahres an, die in Österreich
den Startschuss zu einer breitflächigen Diskussion über Möglichkeiten,
Grenzen und Gefahren des "Information-Super-Highway" gaben. Drei Tage
hindurch diskutieren führende Wissenschafter, Wirtschafts- und Industriemanager,
Medienvertreter, Politiker und Technologieexperten in Plenumsdiskussionen
und acht Arbeitskreisen.
1. September 1995
Der Intendant des ORF-Landesstudios Steiermark, Kurt Bergmann, zieht Bilanz
über die Sommerkampagne "Der Krieg geht nicht auf Urlaub" der vom
ORF mitunterstützten Aktion "Nachbar in Not". 246 Lkw, die 74 Millionen
Schilling entsprechen, wurden von den Österreicherinnen und Österreichern
im Sommer 1995 gespendet. Einen starken Impuls bekam die Kampagne durch
die Zusage der österreichischen Bundesregierung, die Spenden der
Bevölkerung bis Ende August aus Steuergeldern zu verdoppeln. Mit
dem Ergebnis von "Der Krieg geht nicht auf Urlaub" übersteigen die
gesamten Spenden für die Aktion "Nachbar in Not" die Milliarden-Schilling-Grenze.
3. September 1995
Der ORF sendet zahlreiche Spielfilme erstmals im neuen "Dolby Surround
Sound", der dem TV-Konsumenten ein völlig neues akustisches Raumerlebnis
bietet und bisher dem Kino vorbehalten war.
6. bis 10.September 1995
Der ORF präsentiert sich auf der HIT 95, der größten Messe
Österreichs für Unterhaltungselektronik, Haushaltstechnik und
Telekommunikation. Bundespräsident Dr. Thomas Klestil eröffnet
die HIT 95 erstmals am ORF-Stand. Der ORF ist in zwei Ausstellungshallen
vertreten und bietet auch zahlreiche Aktivitäten für das Messepublikum.
Zahlreiche Sendungen werden live von der HIT 95 übertragen.
21. September 1995
ORF-Generalsekretär Andreas Rudas und Johann P. Fritz, Direktor des
Internationalen Presseinstituts in Wien, eröffnen im ORF-Zentrum
das zweitägige "Internationale Symposium Euromedia '95".
Unter der Leitung von Dr. Peter Diem, Leiter der ORF-Medienforschung und
Vorsitzender der "Gruppe der europäischen Medienforscher",
und der Leiterin der SAT.1-Marktforschung, Dr. Hedwig Zehetner, beraten
Medienforscher und Werbefachleute aus 20 europäischen Ländern
sowie aus den USA über gemeinsame Methoden und Forschungsstrategien.
23. September 1995
Die Sendung "Musikantenstadl" findet im australischen Melbourne statt.
Rund 10.000 Zuseher kommen in die Flinders Park Hall. Partner des ORF
ist der australische Fernsehsender Channel 7.
September 1995
Die ORF-Sendung "Seitenblicke" wird mit dem Modepreis 1995 der Wirtschaftskammer,
Sektion Hutindustrie, als Anerkennung für ihre Berichterstattung
ausgezeichnet. Die Dotation dieses Preises von 50.000 Schilling spendet
das Redaktionsteam der "Seitenblicke" der Aktion "Nachbar in Not".
Im Rahmen der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin fällt
der Startschuss für die ORF-Präsenz auf ASTRA DIGITAL RADIO
(ADR). ORF-Generalintendant Gerhard Zeiler und der Generaldirektor der
ASTRA-Betreibergesellschaft SES (Sociètè Europeènne
des Satellites), Romain Bausch, unterzeichnen auf der IFA den Vertrag
über die Aufschaltung von RÖI und ADR. RÖI wird auf ASTRA-Transponder
45, 11.141 Ghz, horizontal, 8,10 Mhz ausgestrahlt und ist mit Hilfe eines
ADR-Receivers zu empfangen. Das ORF-Weltradio RÖI hat in die technische
Ausstattung und in die orbitale Programmzuspielung rund zwei Millionen
Schilling investiert. RÖI sendet in folgenden Sprachen: Deutsch,
Englisch, Französisch, Spanisch, Esperanto und Arabisch.
Oktober 1995
Durch neue Vereinbarungen mit dem Österreichischen Bundestheaterverband
kann der ORF 1996 ein noch opulenteres Kulturangebot als schon 1995 präsentieren,
speziell auf dem Opernsektor. Ein neuer, unbefristeter Vertrag basiert
auf neuen wirtschaftlichen Eckdaten, die dem ORF auch in Zeiten der Sparsamkeit
wieder größeren Spielraum auf diesem wichtigen Gebiet der Kulturarbeit
einräumen.
8. bis 14. Oktober 1995
Der ORF veranstaltet mit der Gemeinde Bad Kleinkirchheim den "Austrian
InterNet Congress 95", der in Bad Kleinkirchheim stattfindet. In Form
von mehr als 50 Vorträgen, Präsentationen und Diskussionen bietet
der "Austrian InterNet Congress 95" eine Plattform für Tourismus-
und Medienexperten, um die kommerziellen Möglichkeiten des Internets
zu diskutieren.
9. Oktober 1995
Generalintendant Gerhard Zeiler präsentiert dem ORF-Kuratorium die
Halbjahresbilanz des neuen TV-Programmschemas. Erfreuliches Ergebnis:
Die gesteckten Ziele wurden erreicht, bzw. weit übertroffen. Der
nationale Marktanteil stieg von 61,0 auf 62,0 Prozent, in den KaSat-Haushalten
stieg der ORF-Tagesmarktanteil von 42,5 Prozent auf 46,5 Prozent im Jahr
1995 (Vergleichszeitraum von 6. März bis 6. September). Der ORF erreichte
1995 in allen Altersgruppen die höchsten Marktanteile seit fünf
Jahren; besondere Erfolge konnte der ORF bei Kindern und Jugendlichen
erzielen. Die Hauptkonkurrenten haben hingegen verloren.
16. November 1995
Generalintendant Gerhard Zeiler und TV-Kulturchef Wolfgang Lorenz stellen
vor Journalisten, Filmproduzenten und Regisseuren die Programm- und Produktionsplanung
im Bereich des österreichischen Films für 1996 vor. Wie schon
1995 steht dem österreichischen Film auch 1996 der prominente Sendetermin,
samstags, um 20.15 Uhr, in ORF 2, zur Verfügung. Gerhard Zeiler weist
darauf hin, dass der ORF seit 1992 nicht weniger als 200 Millionen Schilling
im Rahmen der Filmförderung und 680 Millionen Schilling in Fernsehfilm-Produktionen
investiert hat.
Dezember 1995
Ab Jänner 1996 tritt der ORF-Kulturradiosender Österreich 1
mit seinem neuen "Ö1-Club" in persönlichen Kontakt mit seinen
Hörern. Die Zielsetzung ist, das Publikum noch mehr als bisher für
das Programmangebot von Österreich 1 zu interessieren und durch Serviceleistungen
und Vergünstigungen für seine Treue zu belohnen.
24. Dezember 1995
Die Aktion "Licht ins Dunkel" 1995 erreicht mit einem Spendenergebnis
von mehr als 57 Millionen Schilling einen neuen Rekord am Heiligen Abend.
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