Geschichtsbewusstsein der Österreicherinnen
und Österreicher im Jahr 2005
44 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind der Ansicht,
der Nationalsozialismus habe "sowohl Gutes als auch Schlechtes"
gebracht, drei Prozent meinen sogar, das NS-Regime habe sich positiv auf
das Land ausgewirkt. Insgesamt 51 Prozent sind davon überzeugt, dass
der Nationalsozialismus nur bzw. größtenteils Schlechtes gebracht
habe. Dies geht aus einer Umfrage zum Geschichtsbewusstsein der ÖsterreicherInnen
hervor, die von der ORF-Medienforschung in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut
Fessel-GfK anlässlich des Gedankenjahres 2005 durchgeführt wurde.
Zwischen 1. und 17. April 2005 wurden dazu 1.000 Personen, repräsentativ
für die österreichische Bevölkerung ab 15 Jahren, telefonisch
befragt.
Weitere Ergebnisse:
Laut Studie ist rund die Hälfte der Bevölkerung der Ansicht,
dass die Österreicherinnen und Österreicher während des
NS-Regimes mehrheitlich Mitläufer waren, ein weitaus geringerer Prozentsatz
(34 Prozent) vermutet, der Großteil sei damals vom Nationalsozialismus
wirklich überzeugt gewesen. Die Bombardierung der österreichischen
Städte durch die Alliierten stufen 53 Prozent als "Kriegsverbrechen"
ein, ein Viertel beurteilt sie als Teil der normalen Kriegsführung,
19 Prozent als Reaktion auf die deutschen Bombenangriffe. Relativ hoch
ist der Wissensstand über das Restitutionsabkommen, dem zufolge Juden,
die im Nationalsozialismus enteignet worden sind, ihr Eigentum zurückerhalten
bzw. entschädigt werden: 90 Prozent geben an, davon schon gehört
oder gelesen zu haben. Die diesbezüglichen Bestimmungen hält
die Hälfte der Befragten für ausreichend, ein Viertel sogar
für zu weitgehend. 18 Prozent sind der Meinung, es wurde zu wenig
für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus getan.
Die
gesamte Studie als PDF |