Die Nichtraucherkampagne 2005 im ORF
Aktuellen Studien zufolge entscheidet es sich bereits zwischen dem achten
und dem elften Lebensjahr, ob man zur Raucherin bzw. zum Raucher wird
oder nicht. Der ORF und das Bundesministerium für Frauen und Gesundheit
haben daher eine speziell auf diese Altersgruppe ausgerichtete Nichtraucherkampagne
initiiert. Dementsprechend kamen in den für die Kampagne produzierten
TV- und Radio-Spots Kinder und Jugendliche selbst zur Sprache (Grundtenor:
"Rauchen ist blöd", "ungesund", "uncool").
Zwischen 7. März und 15. April 2005 wurden diese Spots mehr als 600
Mal im ORF-Fernsehen und -Hörfunk ausgestrahlt. Zusätzlich informierte
der ORF in zahlreichen TV- und Radio-Beiträgen über das Thema
Rauchen. Auch im Internet - vor allem auf events.ORF.at und confetti.ORF.at
- konnten Informationen rund um die Nichtraucherkampagne abgerufen werden.
Darüber hinaus wurden auch in den Printmedien Inserate zur Nichtraucherkampagne
geschaltet.
Studien zur Wirkung der Nichtraucherkampagne
In einer von der ORF-Medienforschung beauftragten Studie wurden Einstellungen
der Österreicher zum Thema Rauchen sowie die Wahrnehmung und Bewertung
der Nichtraucherkampagne erhoben. Durchgeführt wurden 40 qualitative
Interviews mit Acht- bis 13-Jährigen (Institut T-Factory) und eine
telefonische Befragung von 1.000 Personen, repräsentativ für
die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren (Institut Integral).
Erhebungszeitraum war März/April 2005.
"Es ist schlecht für die Lunge, man wird krank und es kostet
viel Geld" - bereits die Acht- bis 13-Jährigen wissen über
die negativen Konsequenzen des Rauchens Bescheid. Es gefährde die
eigene Gesundheit, verpeste die Luft und mache süchtig, so die Argumente
der Kinder, die das Institut T-Factory zum Thema befragte. Die jungen
Testimonials der Kampagne werden dementsprechend als glaubwürdig
und authentisch bewertet - was ihre Alterskollegen in den Spots zur Sprache
bringen, sei richtig und sinnvoll. Herausgelesen werden zwei zentrale
Botschaften: Raucher sollen aufhören zu rauchen und Kinder sollen
gar nicht erst damit beginnen. Dass sich rauchende Erwachsene und Eltern
dadurch vom Nikotinkonsum abhalten lassen, wird zwar zum Teil bezweifelt,
aber die Hoffnung besteht: "Vielleicht hören die Erwachsenen
ein bisschen auf die Kinder." Tatsächlich verzeichnet die Kampagne
auch bei den Erwachsenen hohe Wahrnehmungs- und Erinnerungswerte: 53 Prozent
aller Österreicher über 14 Jahre erinnern sich an die Spots
und Inserate. Eingeprägt haben sich vor allem die Kinder und Jugendlichen
und deren Aussagen "Rauchen ist blöd", "ungesund",
"uncool".
Die Idee der Kampagne wird allgemein sehr positiv bewertet: 73 Prozent
der Österreicher finden sie sehr gut, weitere 17 Prozent gut. Auch
die Umsetzung kommt gut an: 80 Prozent finden sie klar und verständlich,
für 77 Prozent regt sie zum Nachdenken an. Jeweils 71 Prozent erleben
sie als seriös und sympathisch. Zur Wirkung der Kampagne meinen 14
Prozent der Befragten, dass Kinder und Jugendliche nun sicher ihre Einstellung
zum Rauchen überdenken und nicht zu rauchen beginnen werden. Weitere
57 Prozent halten einen derartigen Effekt für möglich bzw. wahrscheinlich.
Einigkeit besteht hinsichtlich der Argumente gegen das Rauchen: So gut
wie alle Befragten - Raucher wie Nichtraucher - stimmen überein,
dass Rauchen eine Sucht ist, die der Gesundheit schadet.
Die
Detailergebnisse als PDF: Qualitative
Interviews | Repräsentativerhebung
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